Gundersheim

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Wappen Deutschlandkarte
Gundersheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Gundersheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 42′ N, 8° 12′ OKoordinaten: 49° 42′ N, 8° 12′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Alzey-Worms
Verbandsgemeinde: Wonnegau
Höhe: 152 m ü. NHN
Fläche: 8,63 km2
Einwohner: 1552 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 180 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67598
Vorwahl: 06244
Kfz-Kennzeichen: AZ
Gemeindeschlüssel: 07 3 31 036
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Schneller 3
67574 Osthofen
Website: www.gundersheim.de
Ortsbürgermeister: Joachim Mayer (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Gundersheim im Landkreis Alzey-Worms
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Karte
Gundersheim von Norden

Gundersheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Wonnegau an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Weinbaugemeinde liegt Gundersheim im größten Weinbau treibenden Landkreis Deutschlands und mitten im Weinanbaugebiet Rheinhessen. Es liegt ca. 6 Kilometer südöstlich von Alzey.

Enzheim ist ein Ortsteil von Gundersheim. Zur Gemeinde gehören auch die Wohnplätze Haus Bösel, Hof Haumühle und Mönch-Bischheimerhof.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Gundersheim wurde am 18. September 769 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch (Codex Laureshamensis Urkunde Nr. 920, Reg. Nr. 424) als Guntirsh erstmals urkundlich erwähnt. Auch das Kloster Weißenburg im Elsass besaß im 9. Jahrhundert nachweislich einen Herrenhof in Gundersheim und auch das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[3] Ende des 10. Jahrhunderts wurde der bisherige Weißenburger Besitz salisches, dann staufisches Eigentum. Seit dem Hochmittelalter wechselten die Besitzer häufiger. Anteil an Gundersheim hatten u. a. die Rau-, Wild- und Rheingrafen, die Pfälzer Kurfürsten, die Herzöge von Nassau und die Grafen von Sponheim. 1475 wurde Gundersheim endgültig kurpfälzisch. Verwaltet wurde es als Teil des Oberamts Alzey.

Nach der Besetzung des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen (1794) gehörte der Ort von 1798 bis 1814 zum Kanton Pfeddersheim im Departement Donnersberg. Nach dem Wiener Kongress (1815) gehörte Gundersheim von 1816 an zur Provinz Rheinhessen im Großherzogtum Hessen, ab 1919 zum Volksstaat Hessen, und 1946 ging es mit der früheren hessischen Provinz Rheinhessen an das neugebildete Land Rheinland-Pfalz über.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Gundersheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

Jahr Einwohner
1815 850
1835 1.083
1871 1.132
1905 1.224
1939 1.240
1950 1.484
1961 1.478
Jahr Einwohner
1970 1.500
1987 1.493
1997 1.626
2005 1.661
2011 1.618
2017 1.612
2022 1.552[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische Kirche (links) und protestantische Kirche (rechts)

Gundersheim verfügt über eine protestantische und eine katholische Kirche. Die Reformation wurde 1546 durch Kurfürst Friedrich II. durchgeführt. Der überwiegende Teil der Einwohner ist protestantisch.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Gundersheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5]

Wahl SPD CDU FDP FWG Gesamt
2019 6 5 3 2 16 Sitze
2014 9 5 2 16 Sitze
2009 8 6 2 16 Sitze
2004 8 6 2 16 Sitze
1999 9 5 2 16 Sitze

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister ist Joachim Mayer (SPD). Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 80,19 % gewählt und ist damit Nachfolger von Erno Straus (SPD), der nach 27 Jahren im Amt nicht mehr kandidiert hatte.[6]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Gundersheim
Wappen von Gundersheim
Blasonierung: „In Silber eine rechtshin gewendete doppelzinkige blaue Hacke beseitet von zwei blauen Trauben mit grünem Stiel und Blatt.“

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gundersheim pflegt seit 1966 eine partnerschaftliche Beziehung zu der französischen Gemeinde Selongey in Burgund.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Katholische Kirche mit spätgotischem Chor und Sakristei aus dem Jahr 1492. Turm von 1521–24. Das dreischiffige Langhaus wurde 1911 im neugotischen Stil errichtet.
  • Evangelische Kirche, erbaut 1726, Kirchturm von 1891.
  • Kriegerdenkmal 1870/71, geschaffen durch den Bildhauer J. Sipp mit dem Standbild einer Germania auf dem Sockel

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erwin Heck (* 1928 in Gundersheim), Oberstudiendirektor, Politiker (FDP) und Staatssekretär in Rheinland-Pfalz

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den ehemaligen Kalksteinbrüchen entstand das Naturschutzgebiet Rosengarten.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Turnverein Gundersheim 1863 e.V. ist der älteste Verein im Ort. Er hat Abteilungen u. a. für Aerobic, Jazztanz, Turnen und Gesundheitssport und Badminton. Seit 1920 besteht außerdem der Verein für Leibesübungen (VfL) Gundersheim mit derzeit rund 430 Mitgliedern und Abteilungen für Fußball, Tischtennis und Gymnastik.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die örtliche Freiwillige Feuerwehr Gundersheim und der angehörige Förderverein laden an Fronleichnam zu einem Tage der offenen Tür ein.
  • Jedes Jahr im letzten Augustwochenende findet die Rotweinkerwe statt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gundersheim liegt an der A 61 und verfügt über eine eigene Anschlussstelle südöstlich des Kreuzes Alzey, über das auch die A 63 Richtung Mainz bzw. Kaiserslautern erreicht werden kann. Am Sportplatz liegt eine der beiden Bushaltestellen.

Der Haltepunkt Gundersheim (Rheinhess) liegt an der Bahnstrecke Worms–Bingen Stadt. Es verkehren halbstündlich Züge nach Alzey und Worms.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde wird seit Alters her durch den Weinbau geprägt. Noch heute gibt es dort einige Weingüter. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestanden zwei Zündholzfabriken, die aber um 1890 wieder eingingen. Größere Bedeutung hatte der Kalksteinbruch, der bis 1955 als Gundersheimer Kalkwerke durch die Südzucker AG in Offstein betrieben wurde und bis Mitte des 20. Jahrhunderts größter industrieller Arbeitgeber war.

Weiterhin existiert ein Gewerbegebiet mit verschiedenen, unter anderem logistisch, dienstleistungstechnisch und produktionsorientierten Unternehmen.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Es existiert ein Kindergarten, welcher aufgrund des Interesses im Jahre 2005 ausgebaut wurde.
  • Die Grundschule in Gundersheim wird von Kindern aus Gundersheim, Hangen-Weisheim und Bermersheim besucht.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gundersheim 769–1969. Aus der Geschichte eines rheinhessischen Weindorfes. Festschrift zur 1200-Jahrfeier. Gundersheim 1969.
  • Dieter Krienke und Ingrid Westerhoff: Kreis Alzey Worms. Verbandsgemeinden Eich, Monsheim und Wonnegau (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz 20.3). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2018, ISBN 978-3-88462-379-4, S. 210–220.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gundersheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 129 (PDF; 2,6 MB).
  3. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 20. Dezember 2019.
  5. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 28. Oktober 2019.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 8. September 2019 (siehe Wonnegau, Verbandsgemeinde, sechste Ergebniszeile).
  7. Selongey auf gundersheim.de Abgerufen am 21. Juli 2022